Mastodon Mastodon MAISON & OBJET - neuer Goldstandard für Konsumgütermessen im Herbst ? | Rückenwind für Ihr Geschäft | RetailConsult.de - Michael Borchardt, Frankfurt am Main

MAISON & OBJET - neuer Goldstandard für Konsumgütermessen im Herbst ?

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MAISON & OBJET Herbst 2016 - Sonderausstellung „La Forêt aux Lampes Résonnantes“


Paris/Frankfurt am Main, 8.9.2016 - Ein paar Tage nach dem Ende der Frankfurter Herbstmesse TENDENCE öffnete das Pariser Pendant MAISON & OBJET auf dem Messegelände Villepinte im Pariser Norden seine Pforten. 

Leerstehende Hallen - hier kein Thema. Die Ausstellungshallen 1-8 waren bis auf den letzten Quadratmeter belegt (naja, fast bis auf den letzten) - 3.074 Aussteller brauchten halt auch Platz. 

Und die Besucher strömten denn auch reichlich zur Messe; ob in den gut gefüllten Zügen des Regionalbahnnetzes RER; per Auto oder vom nahen Flughafen Charles de Gaulle kommend - auch mit dem kostenlosen Shuttle-Bus der Messe (der auch den Pariser Süden bediente). Offizielle Besucherzahlen liegen zwar noch nicht vor, aber den Eindrücken an den Besuchstagen Samstag bis Montag und den Gesprächen mit zahlreichen französischen wie internationalen Ausstellern zufolge, war die Messe gut besucht. 

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Maison & Objet September 2016 - Hallen- und Belegungsplan - Quelle: maison-objet.com

Allerdings liessen sich wohl auch potentielle internationale Messegäste vom immer noch herrschenden Ausnahmezustand in Frankreich abschrecken (nicht zuletzt aus Deutschland) - so erklärten sich einige Aussteller, dass sie mit der Besuchsfrequenz an einigen Tagen doch wohl nicht so recht zufrieden waren. Gekauft wurde allerdings schon - über mangelnde Orders gab es selten Klagen. Auch Neukunden orderten für viele Aussteller in zufriedenstellendem Umfang.

Doch der Gesamteindruck der MAISON & OBJET stimmte. Bleiben auch die Rahmenbedingungen im Gastgeberland schwierig - politisch wie ökonomisch, so scheuten die Veranstalter der Messegesellschaft SAFI doch keine Mühen, eine sehr gut organisierte Ausstellung abzuliefern - und auch die (wichtigen) Details dabei nicht zu vergessen.

So wurden die Hallen, harmonisch miteinander verbunden und trockenen Fusses zu erreichen, wie gewohnt thematisch sehr gut strukturiert - bis hin zu den Hallen 6-7, die als Schwerpunkte mit modernem Design, Papeterie, hochwertigen Küchenutensilien (5A/6), trendigen Lederwaren und anspruchsvollen Spielsachen und Kinderkleidung punkteten.

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Der britische Hersteller von Designer-Küchenutensilien JOSEPH & JOSEPH in der Halle 6

In der Halle 7 wurden allerdings auch die „Scènes d’Intérieur“ gezeigt - grossformatige und -volumige Stände internationaler Möbel-, Leuchten- oder Accessoires-Anbieter - teilweise in grossartigen Inszenierungen. Und der Bereich „NOW! Design à vivre“ - junges, teilweise sogar hippes Wohndesign und -accessoires.

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Salt & Pepper-Design - Halle 7

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Messestand des Schweizer Möbel- und Accessoires-Herstellers VITRA in der Halle 7 

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Messestand des italienischen Herstellers SELETTI - ebenfalls in der Halle 7 

Halle 8 schliesslich mit Infrastruktur- und Bau- bzw. Innenausstattungsmaterialien, die nicht nur für (potentielle) Bauherren spannend waren, sondern auch für deren Architekten und Objekteinrichter.

Dazwischen Cafés und Restaurants von mittlerer bis gehobener Qualität (Fauchon, Ladurée, Olivier & Co.) - auch sie wurden Teil der Gesamtinszenierung der Messe.

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Köstliche Patisserie von LADURÈE - belebt einen sonst sehr schlichten Verbindungsgang

Prototypisch hierfür die Cafés „Intramuros“ oder das „House of Games“ - gleichzeitig ein Café und eine Bibliothek, gestaltet von den französischen Designern Vincent Grégoire und der Agentur NellyRodi.

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Café INTRAMUROS

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HOUSE OF GAMES - gestaltet von François Bernard

Die Designerin des Jahres der Maison & Objet, Ilse Crawford, gestaltete in der Halle 8 ein atelierähnliches Ambiente, in dem die Besucher zahlreiche ihrer Entwürfe begutachten konnten - ohne dabei allerdings auf einen stärkenden Kaffee, andere Getränke oder kleine Snacks verzichten zu müssen.  

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Atelier Ilse Crawford - STUDIOILSE

Dazu Talentbereiche, eine Materialbibliothek („matériO“) und das Vortragsareal - ebenfalls im „House of Games“-Stil. Hier wurden während der Messetage Vorträge rund um aktuelle Handelsthemen angeboten - ebenfalls Produktpräsentationen.

Faszinierend eine Sondershow, die auch als Surrealismus-Ausstellung in einem Kunstmuseum durchgegangen wäre - von ironisch bis bizarr.

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Surrealismus-Show

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Surrealismus-Show - Teil 2

Aus meiner Sicht zeigte diese Ausgabe der MAISON & OBJET, wie sich Messedesign künftig (weiter)entwickeln kann: eine Verbindung zwischen nachvollziehbarer Struktur der Ausstellungsbereiche, funktionaler Produktschau, intelligenten und einfallsreich gestalteten Erholungsbereichen, gutem Catering und kreativen Sonderschauen, die ihren Namen verdienen. Dazu aktuelle Vortragsthemen und Workshops. Und ganz praktisch - Ladestationen für Handys, Tabletts und Laptops.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen: eingebunden ist die Herbstmesse MAISON & OBJET in die PARIS DESIGN WEEK - eine Veranstaltungsreihe, die sich über grosse Teile des Pariser Stadtgebietes erstreckt und sowohl aussergewöhnliche Handelskonzepte wie COLETTE, die Geschäfte im Viaduc des Arts im Osten der Stadt als auch Museen, Off-Veranstaltungen, Modeschauen usw. umfasst.

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Vordereingang zur Halle 6

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