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Amazon - landen Ihre Rücksendungen im Müll?

Quelle: pixabay.com - Abbildung Public Domain bzw. gemeinfrei nach CC0 1.0 Universell (CC0 1.0)


Seattle, 10.6.2018 - Einigermassen fassungslos hinterlässt uns eine wenige Minuten alte Meldung auf Süddeutsche.de. Darin beschreiben die Kollegen, wie in den deutschen Logistiklagern von Amazon Retouren, also neuwertige Waren, behandelt werden.

Statt diese wieder in den Logistikkreislauf zurückzuführen, 

„…werden in den deutschen Logistiklagern des Versandhändlers ‚in großem Umfang‘  Güter aller Art entsorgt, darunter Kühlschränke, Handys, Matratzen und Möbel.“

Bei diesen „entsorgten“ Gütern handelt es sich jedoch anscheinend nicht nur um unbrauchbare Waren, sondern auch funktionstüchtige und teilweise neue Artikel.“  

Gestützt werden die Zitate auf Süddeutsche.de durch Recherchen der Wirtschaftswoche und des ZDF-Magazins frontal21.

Diese beziehen sich bei Ihren Aussagen auf „interne Produktlisten, Fotos und Mitarbeiteraussagen“.

Dabei berichtet eine Mitarbeiterin in einem deutschen Amazon-Logistikzentrum davon, dass sie „jeden Tag Waren im Wert von mehreren 10 000 Euro vernichtet habe.“

Süddeutsche.de über die Reaktion des Online-Versenders:

„Amazon bestreitet nicht, Artikel zu entsorgen, erklärt aber, über mehrere Programme zu verfügen, um die ‚Entsorgung von Produkten' weiter zu reduzieren - etwa über Wiederverkäufe oder Spenden. Amazon arbeite ‚kontinuierlich an der Verbesserung von Nachfrageprognosen', um die Zahl nicht verkaufter Artikel zu minimieren, teilte der Händler in seiner Stellungnahme mit. Den Medienberichten zufolge bietet Amazon seinen Entsorgungsdienst auch externen Anbietern an, die den Logistikservice ‚Versand durch Amazon‘ nutzen.“

Die deutsche Politik reagierte am Wochenende bestürzt und forderte Amazon auf, die Vorwürfe aufzuklären. Umweltstaatssekretär Flasbarth kritisierte die mit der Amazon-Praxis verbundene Ressourcenverschwendung und nannte sie einen „riesengrossen Skandal“. Ähnlich äusserten sich der frühere Umweltminister Klaus Töpfer und der Staatssekretär im Justiz- und Verbraucherschutzministerium, Gerd Billen. In seinen Augen rechneten Amazon-Kunden natürlich nicht damit, dass ihre zurückgesandten Produkte vernichtet würden. „Die Organisation Greenpeace forderte ein gesetzliches Verschwendungs- und Vernichtungsverbot für neuwertige und gebrauchsfähige Ware“, so Süddeutsche.de abschliessend.


frontal21 - „Für die Tonne. Amazon vernichtet massenhaft neuwertige Produkte

Wirtschaftswoche - „Warenvernichtung bei Amazon und Co. Warum Entsorgung oft billiger als Spenden ist“

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